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3. November 2015 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren des Malers Hans Brass — Brebacher Weg 15, 12683 Berlin

| Gedenktafeln

Haus 35, in dem Hans Brass mit seiner Frau, die in der Klinik Ärztin war und eine Dienstwohnung nutzte, von 1954 bis zu seinem Tod 1959 lebte.

Hans Brass (9. 7. 1885–30. 5. 1959), geboren im rheinischen Wesel, war ein expressionistischer Maler und Graphiker, der in der Weimarer Republik erste Erfolge feiern konnte. Beeinflusst durch die Künstlergruppen »Der Sturm« und »Novembergruppe« verschaffte er sich im Berlin der Zwanziger Jahre in der expressionistischen Szene einen Namen. Von den Nationalsozialisten als »entartet« eingestuft, trat er aus der Reichskulturkammer aus, was einem faktischen Berufsverbot gleichkam. Er stellte während der NS-Zeit sein künstlerisches Schaffen ein und zog sich ins Privatleben zurück.

Nach Kriegsende konnte er weder in der DDR noch in der Bundesrepublik an seine frühen Erfolge anknüpfen. Damit gehörte er zu jener »Verschollenen Generation« von Künstlern, die ihren Schaffenszenit in der jungen Demokratie der Zwanziger Jahre hatten, aber aufgrund der Nazidiktatur keine Möglichkeit zur weiteren künstlerischen Entfaltung erhielten. Es ist die Generation der gebrochenen Biographien, ihre Lebenswerke gerieten in Vergessenheit.

Das Programm finden Sie hier.

Wolfgang Brauer (Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e.V.) moderierte die Enthüllungsfeierlichkeit. Das Grußwort sprach Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, und der bekannte Expressionismus-Experte Ralph Jentsch hielt eine wunderbare Laudatio, bevor Stefan Isensee aus dem Tagebuch seines Großvaters, Hans Brass, las.

Fotos: © Historische Kommission zu Berlin e.V. (Ellen Franke) & Landesarchiv Berlin (Thomas Platow)

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